Eine rege Diskussion setzt ein. Die Frage, wie es weiter geht, steht als Erste an.

"Die lassen Euch nicht mal nach Hause. Die Grenzen sind dicht für Ungeimpfte."

"Was machen wir jetzt?", fragt Etela.

"Wir haben noch ausreichend Vorräte für uns. Wir warten erst Mal ab."

"Ist denn heute das Stübele noch geöffnet?"

"Wir werden heute eine Art Abschiedsfeier für unsere Stammgäste organisieren. Das feiern wir im Speisesaal gleich am Anschluss."

Es gibt noch viele Fragen.

Zum Mittag hat die Küche etwas Besonderes gekocht. Grillhähnchen und Pommes. Dazu haben die Köche auch noch Haxen mit ein gehängt. Clara erwartet eigentlich noch eine Lieferung. Sie geht davon aus, die noch zu bekommen.

Einige Gäste verlassen das Hotel schon. Hubert hat viel zu tun mit den Abrechnungen. Es gibt reichlich Beschwerden. Auch Reklamationen. Einige wollen ihr gesamtes Geld zurück. Die Unversicherten.

Die einheimischen Kollegen gehen auch schon. Sie melden sich arbeitslos.

Nach dem üppigen Personalessen müssen die Zwei schnell das Stübele reinigen. Heute ist das etwas mehr Arbeit. Die enttäuschten Arbeiter haben ihrem Frust freien Lauf gelassen. Etela und Karinka packen sich jeweils ein Hähnchen und eine Haxe ein. Sie möchten auf dem Zimmer essen. Die Brötchen sind frisch. Und zahlreich. Die abgereisten Gäste haben wahrscheinlich die Brötchen des Vortages mit genommen. Der Service legt diese Brötchen zuerst aus. Natürlich etwas aufgebacken. Beim Gehen treffen die Zwei – Clara.

"Ich habe einen Plan, wenn die Schließung länger dauert als erwartet. Ich komme dann mal zu euch, um den zu besprechen."

Etela wird hellhörig. Karinka auch. Clara küsst Etela. Etela ahnt, was Clara vor hat.

Kaum sind die Zwei auf dem Zimmer, schalten sie ihr Kino ein. Gegessen wird im Liegen. Fast wie im alten Rom. Etela spreizt die Schenkel vom Hähnchen und simuliert einen Akt.

"Ein Schwanz fehlt", sagt Karinka lachend.

"Der liegt in meinem Schrank", antwortet Etela.

"Den werden wir sicher noch ausprobieren."

"Den Einfachen oder den Doppelten?"

"Du hast den auch doppelt?"

"Für Vorne und Hinten."

"Ach so meinst du das?"

"Das gibt den vollen Genuss."

"Vibriert der?"

"Aber sicher. Ohne Vibration bleibt doch viel zu viel Handarbeit. Ich habe nur zwei Hände."

Beide lachen.

"Medusa bist du also nicht?"

"Wenn ich dich nehme, darfst du auch Medusa zu mir sagen. Ich schaue dich an und du wirst sofort wehrlos."

"Später. Zuerst kommt Clara."

Tatsächlich klopft es an der Tür. Clara ist da.

"Ich habe einen Plan. Wenn die Schließung länger dauern sollte als erwartet."

Clara fällt sofort die leichte Bekleidung der Zwei auf.

"Uns drücken ja auch ein paar Darlehen. Wir müssen noch zweihundert Tausend bezahlen."

"Wird das nicht gestundet?"

"Bis jetzt gibt es keine Entscheidung."

"Hubertus kennt zwei Gäste, die betreiben Sexportale. Ein Freund von Hubertus kann uns die Software dazu einrichten."

Etela spitzt die Ohren.

"Das machen unsere Frauen zu Hause."

"Ja? Dann könnten wir das auch bei uns in den Hotelzimmern tun."

"Das scheint erst Mal besser zu sein, als zu hungern", antwortet Karinka.

Etela ist begeistert davon.

"Wir sind eigentlich viele Mitarbeiter. Das könnte funktionieren."

"Wir müssen das mit Allen beraten", sagt Clara.

"Willst du mit machen?", fragt Etela.

Etela kennt Clara. Sie hatten schon Sex zusammen. Etela hat das Karinka bisher nicht erzählt. Jetzt ahnt es Karinka.

"Bei mir geht das wahrscheinlich nur maskiert."

"Das können wir schon verkraften", lacht Etela.

"Das Schönste von dir ist ja sichtbar."

Clara bedankt sich für das Kompliment. Clara ist immerhin eine Frau, Mitte der Vierziger. Etela hat sie früher einmal überrascht beim Duschen. Sie sollte die Privatwohnung putzen. Bis jetzt überlegt Etela, ob das Clara vorsätzlich so eingerichtet hatte. Bei dem Angebot, kommt sie zu der Überzeugung – ja. Gastronomen sind immerhin Menschen, die dafür zu wenig Zeit haben. Sie stehen immer unter Druck. Etela konnte Clara leicht verführen. Nach Etelas Behandlung wurde Clara bedeutend ausgeglichener. Sie hat ihre Souveränität zurück bekommen. Die hatte wegen der Kredite stark abgenommen. Zweifel bekamen zeitweise die Oberhand.