Scheinbar hatte sie doch den Weg zum Glück gefunden! Was brauchte der Mensch überhaupt im Leben? Geld, Sex, Essen und Schlaf! Das alles hatte sie. Trotzdem machte sie etwas traurig, und zwar, dass sie weder Theater noch Kino oder Zirkus besuchte. Sie wollte einfach zu einem Date gehen. Kein bizarres, ausgeklügeltes, sondern ein gewöhnliches, echtes, menschlich fröhliches. Aber natürlich nicht mit einem armen Studenten!

Es fehlte ihr an Zeit für ein herzerwärmendes Vergnügen, und dazu kam noch Saweli, der sie mit seiner aufdringlichen Romantik nervte. Sie mochte keine Spinner, die glaubten, dass eine junge Frau sich tatsächlich in einen alten Mann verlieben konnte. Sie sah ihre Zukunft irgendwo auf den Kanarischen Inseln im warmen Atlantischen Ozean mit einem kühlen Cocktail in der Hand und frischem Obst neben der Liege, mit einem millionenschweren Ehemann an ihrer Seite. Mit bezaubernden, vielversprechenden Plänen ließ sich der Anblick glücklich aussehender, sich küssender Pärchen leichter ertragen. Sie war sich sicher, dass ihr schlichtes Frauenglück noch vor ihr lag, und dieser Gedanke wärmte ihre Seele. Schon im zweiten Studienjahr lag ein hübsches Sümmchen Geld auf ihrem Bankkonto. Sie ging nicht ins Restaurant, kaufte ihre Kleidung in billigen Läden oder auf dem Markt. Sie aß sehr einfach und sparte an allem. Selbst eine Tasse Kaffee in ihrem Lieblingscafé gönnte sie sich sehr selten. Ihre merkwürdige Neigung, Vorräte jeder Art anzulegen, wurde zur Gewohnheit. Im Schrank unter ihren Kleidern, die auf Bügeln hingen, lagerten Graupen, Gries, Grütze und allerlei Konserven. Es schien, als ob sie sich auf den Ausbruch eines Krieges vorbereitete. Eines Tages, bei einem Auftrag, traf Natalja ihre erste Liebe, soweit sie zu diesem Gefühl überhaupt fähig war. Er war hochgewachsen und gemischter Herkunft, wobei der georgische Anteil überwog, was die Form seiner Nase vermuten ließ. Ansonsten war er ein ganz gewöhnlicher Mensch, fast wie ein Russe, aber mit kaukasischem Pfiff. Ihm gehörten drei Privatbanken. Sein stolzes georgisches Profil, ein Anzug von Armani und Schuhe von Dolce & Gabbana verliehen ihm einen edlen Look. Ein paar Schläger begleiteten ihn überall hin und führten alle seine Befehle aus. Das Herz der heißen Braut schmolz beim Anblick dieses Prachtkerls mit einem Haufen Kohle. Dabei war er trotz aller obengenannten Vorteilen ein starker Mann. Er eroberte sie durch seine besondere Überlegenheit und sein wildes, tierisches Wesen. Zum ersten Mal spürte sie eine fremde Macht über sich und fühlte sich wie eine zarte Blume in den starken Pranken eines Tieres. Er bat sie, sich nicht zu bewegen, die Arbeit zu vergessen und abzuschalten. Sie sollte das Ritual der Liebe genießen. Er mochte es nicht, wenn die Frau wie eine Ziege sprang und versuchte, den Mann, der wie ein Klotz liegenblieb, zu befriedigen. Er wollte selbst der Frau Vergnügen bereiten. Er rieb ihren Körper mit unparfümiertem Öl ein, streichelte die prallen Brüste mit den Händen, führte seine Finger in ihre Vagina ein, die voll von süßem Ausfluss war, und ließ sie dann sie seine Hände ablecken. Sie wartete, zählte jede Sekunde, bis zu dem Moment, in dem der schwarze Teufel sein Glied in sie stieß. Aber er bevorzugte lange Vorspiele, besonders mit so einer heißen Frau. Er sah, wie sie die Augen verdrehte und hörte die Schreie, die ihren Orgasmus begleiteten, als er endlich in sie eindrang. Natalja bebte vor Lust, als er die angenehm riechende, ein wenig salzige Flüssigkeit ausströmte. Es war ihr etwas peinlich, aber gleichzeitig sehr wohl zumute. Früher hatte sie nie ein solches Vergnügen erlebt. Neue Gefühle überwältigten sie, trafen sie mitten ins Herz. Und es waren genau jene, auf die sie so sehnlich wartete – warme und echte.