Der arme Soldat fiel ohne Schaden[105] auf den Boden, und das blaue Licht brannte fort, aber was konnte ihm das helfen? er sah wohl daß er dem Tod nicht entgeht. Er saß eine Weile ganz traurig, da griff er zufällig in seine Tasche und fand seine Tabackspfeife, die noch halb gestopft war. „Das soll dein letztes Vergnügen sein“ dachte er, zog sie heraus, zündete sie an dem blauen Licht an und fing an zu rauchen. Als der Dampf in der Höhle umhergezogen war, stand auf einmal ein kleines schwarzes Männchen[106] vor ihm und fragte „Herr was befiehlst du?“ „Was habe ich dir zu befehlen?“ erwiderte der Soldat ganz verwundert. „Ich muss alles tun,“ sagte das Männchen, „was du verlangst.“ „Gut,“ sprach der Soldat, „so hilf mir zuerst aus dem Brunnen.“ Das Männchen nahm ihn bei der Hand und führte ihn durch einen unterirdischen Gang[107], vergaß aber nicht das blaue Licht mitzunehmen. Es zeigte ihm unterwegs die Schätze, welche die Hexe zusammengebracht und da versteckt hatte[108], und der Soldat nahm so viel Gold als er tragen konnte. Als er oben war, sprach er zu dem Männchen „nun geh, bind die alte Hexe und führe sie vor das Gericht[109].“ Nicht lange, so kam sie auf einem wilden Kater mit furchtbarem Geschrei schnell wie der Wind vorbei geritten[110], und es dauerte abermals nicht lang, so war das Männchen zurück, „es ist alles ausgerichtet[111]“ sprach es, „und die Hexe hängt schon am Galgen.“ „Herr, was befiehlst du weiter?“ fragte der Kleine. „In dem Augenblick[112] nichts,“ antwortete der Soldat, „du kannst nach Haus gehen: sei nur gleich bei der Hand[113] wenn ich dich rufe.“ „Es ist nicht nötig,“ sprach das Männchen, „als daß du deine Pfeife an dem blauen Licht anzündest, dann stehe ich gleich vor dir.“ Darauf verschwand es vor seinen Augen.
Der Soldat kehrte in die Stadt zurück, aus der er gekommen war. Er ging in den besten Gasthof und ließ sich schöne Kleider machen[114], dann befahl er dem Wirt ihm ein Zimmer so prächtig als möglich einzurichten. Als es fertig war und der Soldat es bezogen hatte, rief er das schwarze Männchen und sprach „ich habe dem König treu gedient, er aber hat mich fortgeschickt und mich hungern lassen, dafür[115] will ich jetzt Rache nehmen[116].“ „Was soll ich tun?“ fragte der Kleine. „Spät Abends wenn die Königstochter im Bett liegt, so bring sie schlafend[117] hierher, sie soll Mägdedienste[118] bei mir tun.“ Das Männchen sprach „für mich ist das ein leichtes, für dich aber ein gefährliches Ding, wenn das herauskommt, wird es dir schlimm ergehen