Ein Mann, der sich lyrisch Hosen in den Schrank hängt! Schämen solltest du dich was! Tut’s ein Junggeselle, dann geht es noch an[16]; mit sachlich geübten Händen baut er auf und packt fort, glättet hier und bürstet da… Ein Verheirateter, das ist immer ein bißchen lächerlich; wie ein plötzlich selbständiges Wickelkind ist er, ohne Muttern, etwas allein gelassen in der weiten Welt.

Der Bademantel erinnert nicht nur; in seinen Falten liegen Stücke jener andern Welt, aus der du kamst. Das ist schon so. Aber faltest du ihn auseinander, dann fallen die Stücke heraus, verflüchtigen sich, auf einmal hängt er vertraut und doch fremd da, ein gleichgültiger Bademantel, den das Ganze nicht so sehr viel angeht… Und da ist etwas praktisch zusammengerollt, hier ist ein besonderer Trick des Packens zu sehn, hast du die Krawatten gestreichelt, alter Junge? Als ob du noch nie gereist wärst!

Leicht irr stehst du im Zimmer, in der einen Hand einen Leisten, in der andern zwei Paar Socken, und stierst vor dich hin. Gut, dass dich keiner sieht. Um dich ist Bäumerauschen, ein Klang, Schmettern dreier Kanarienvögel und eine Intensität des fremden Lebens, die du dort niemals gefühlt hast. Tropfen quillen aus einem Schwamm, den du nie, nie richtig ausgepresst hast. So saftig war er? Hast du das nicht gewusst? Zu selbstverständlich war es, du warst undankbar – das weißt du jetzt, wo es zu spät ist.

Eine Parfümflasche ist zerbrochen, das gute Laken hat einen grünlichen Fleck, ein Geruch steigt auf, und jetzt erinnert sich die Nase. Die hat das beste Gedächtnis von allen! Sie bewahrt Tage auf und ganze Lebenszeiten; Personen, Strandbilder, Lieder, Verse, an die du nie mehr gedacht hast, sind auf einmal da, sind ganz lebendig, guten Tag! Guten Tag, sagst du überrascht, ziehst den alten Geruch noch einmal ein, aber nach dem ersten Aufblitzen der Erinnerung kommt dann nicht mehr viel, denn was nicht gleich wieder da ist, kommt nie mehr. Schade um das Parfüm, übrigens. Die Flasche hat unten ein häßlich gezacktes Loch, es sieht fast so aus, wie etwas, daraus das Leben entwichen ist… Also das ist dummer Aberglaube, es ist ganz einfach eine zerbrochene Flasche.

Unten, auf dem Boden des Koffers, liegen noch ein paar Krümel, Reisekrümel, Meteorstaub fremder Länder. Jetzt ist der Koffer leer.

Und da liegen deine Siebensachen auf den Stühlen und auf dem Bett, und nun räumst du sie endgültig ein. Jetzt ist das Zimmer satt und voll, fast schon ein kleines Zuhause, und alle Erinnerungen sind zerweht, verteilt und dahin[17]. Noch ein kleines – und du wirst dich auf deiner nächsten Station zurücksehnen: nach diesem Zimmer, nach diesem dummen Hotelzimmer.

Übungen zur Erzählung

I. Übersätzen Sie ins Deutsch:

1. Положи в чемодан галстуки, носки и носовые платки.

2. На простыне пятно, ее придется стирать.

3. В комнате пахло духами.

4. Он часто вспоминает далекие страны, которые он посетил.

5. Знакомые звуки и запахи напоминают о детстве.


II. Adverb oder Adjektiv? Übersätzen Sie ins Russische:

1. Sorgsam prüfte er die Ergebnisse seiner Forschung nach.

2. Geübte Bewegungen der Tänzerin wirkten bezaubernd auf mich.

3. Diese Arbeit ist oberflächlich. Ich kann sie nicht annehmen.

4. Die Wände waren vor kurzem saftig angestrichen.

5. Er regt sich darüber maßlos auf.


III. Welches Wort fehlt?

1. Er ist ein Linkshänder und schreibt deswegen auf eine recht absonderliche ____________.

2.Um Geschichte zu verstehen, muss man lernen, Fakten in ___________________ zu bringen.

3. Das ________ Gewissen ist die Erinnerung, die dir nie in Ruhe lassen wird.