. Ja, mein Schatz. Hab viel zu tun. Ich bringe die Vorhänge an. Sie müssen gekürzt und eingesäumt werden… Mir steht die Arbeit bis zum Hals. Küßchen (Sie legt den Hörer auf.)
ER. Störe ich dich nicht bei deinen Gesprächen?
SIE. Nein.
ER. Ich kann in die Küche gehen.
SIE. Quatsch. Ich schalte lieber das Telefon aus. (Sie schaltet das Telefon ab und legt es zur Seite.) Lecker?
ER. Sehr.
SIE. Willst du mehr?
ER. Her damit.
Sie (Indem sie ihm die Speise auflegt.) Ich werde mich jetzt wirklich mal mit den Vorhängen befassen.
ER. Ohne geht es wohl nicht?
SIE. Ich muss doch erklären, was ich den ganzen Tag gemacht habe.
ER. Gibt es hier wirklich Arbeit für einen ganzen Tag?
SIE. Kleinkram. Für 10 Minuten. (Sie säumt die Vorhänge.)
ER. Wie schnell du arbeitest.
SIE. Ich mache alles schnell. Wie gefallen dir die Vorhänge?
ER. Habt ihr die gemeinsam gekauft?
SIE. Ja.
ER. Ein angenehmer Stoff.
SIE. Farblich passend zur Tapete.
ER. (Nachdem er die Wände angeschaut hat.) Gestern war diese Tapete noch nicht da.
SIE. Wir haben sie gestern Abend geklebt. Gefällt sie dir?
ER. Sehr gute Tapete. Wohnt er schon hier?
SIE. Noch nicht.
ER. Ihr haltet die Anstandsregeln ein?
SIE. Möchtest du denn, dass er schon umzieht?
ER. Ich will gar nichts. Doch warum liegt sein Hemd hier?
SIE. Hab ich ihm neulich gekauft. Gefällt es dir?
ER. Ein ganz niedliches Hemd. Mir sind aber helle lieber.
SIE. Ein helles habe ich auch gekauft. Er braucht auch noch Wäsche, aber davon verstehe ich nichts. Kennst du dich mit Männerwäsche aus?
ER. Ein wenig.
SIE. Könntest du zwei Paar von der besseren Sorte kaufen?
ER. Na klar, welche Größe hat er?
SIE. Er ist ein bisschen voller als du. Aber ich werde darauf achten, dass er abnimmt. Ich werde ihn mit Obst ernähren.
ER. Du wirst eine fürsorgliche Ehefrau.
SIE. Ist das schlecht?
ER. Das ist gut.
SIE. Iss.
ER. Ich esse doch. Hast du das für ihn zubereitet?
SIE. Nein, für dich.
ER. Kann ich aufessen?
SIE. Ja, kannst du
ER. Und was hast du für ihn zubereitet?
SIE. Für ihn koche ich ab übermorgen.
ER. Und was macht ihr morgen?
SIE. Iss.
ER. Ich esse.
SIE. Die Beine der Liege wackeln. Kannst du sie nicht irgendwie festmachen?
ER. Ich versuch es. Gib mir einen Schraubenzieher.
SIE. Iss erst einmal auf.
ER. Ich bin schon fertig. Unglaublich lecker.
SIE. Tee?
ER. Erst mache ich die Liege fertig.
SIE. Dann brühe ich den Tee. (Gibt ihm das Werkzeug, setzt den Teekessel auf und geht zurück an ihre Näharbeit.) Na, wie ist es?
ER. Bin gleich fertig
SIE. So schnell?
ER. Ein paar Schrauben anziehen – die ganze Arbeit. Fertig.
SIE geht zur Liege und testet ihre Standfestigkeit.
SIE. Fest. Prachtkerl.
ER. Wollen wir sie ausprobieren?
SIE. Keine Zeit. Die Vorhänge müssen aufgehängt werden.
ER. Erst mal Tee.
SIE. Na klar. (Gießt Tee ein und zieht den Teller mit Kuchen heran.) Trink.
ER. Und was ist das?
SIE. Apfelkuchen.
ER. Selbst gebacken?
SIE. Für dich.
Er kostet den Kuchen.
Schmeckt er?
ER. Sehr gut.
SIE. Wirklich?
ER. Wirklich. Du hast goldene Hände. Ich liebe sie sehr.
SIE. Nur sie?
ER. Und alles andere auch.
SIE. Nimm den Kuchen mit. Ich wickle ihn ein.
ER. Brauchst du nicht. Ich kann ihn sowieso nicht nach Hause bringen.
SIE. Wenn du willst, gebe ich dir das Rezept.
ER. Wozu?
SIE. Du bringst es deiner Frau bei.
ER. Sie bäckt nicht gern.
SIE. Schade.
ER. Mir tut es auch leid.
SIE. (Hält ihm einen Vorhang hin.) Halt an diesem Rand fest.
ER. Wozu?
SIE. Wir hängen sie auf. (Beide klettern auf Stühle und hängen den Vorhang auf.)
ER. Kaufen wir die Wäsche für ihn zusammen oder soll ich das allein machen?
SIE. Besser zusammen.
ER. Dann kannst du mir gleich helfen, für meine Frau eine Tasche zu kaufen.